Eigentlich wollte Johannes Plieth an Silvester zusammen mit seinem Vater dessen Weihnachtsgeschenk ausprobieren. Sein Vater hatte einen Metalldetektor bekommen.

Bokel – Das Grundstück in der Straße Zur Günne in Bokel, wo Plieth gerade baut, schien das perfekte Übungsgelände. Und schnell wurden die beiden fündig.

 

„Wir haben drei Helme gefunden, wussten aber nicht genau, was das für welche sind. “ Sie fragten im Dorf herum, die meisten meinten, es könnte sich um alte Feuerwehrhelme handeln. Als die beiden dann weitersuchten, stießen sie jedoch auf etwas anderes. Eine Panzerfaust.

Sofort alarmierte Plieth die Polizei, die wiederum den Kampfmittelräumdienst losschickte. Inzwischen hat die Kampfmittelbergung übernommen. Und dabei einiges zutage gefördert. Neben mehreren Panzerfäusten und Maschinengewehren mit rund 200 Schuss Munition kamen 14 Granaten und circa 70 Helme zum Vorschein. Ein Großteil davon wurde bereits von einer Spezialfirma aus Munster abgeholt. Voraussichtlich bis heute wollen die Männer von der Kampfmittelbergung noch suchen.

Für Plieth ist das Wichtigste, dass sich niemand verletzt hat durch die Funde im Boden. In den letzten Tagen seien auch viele Schaulustige aus dem Ort gekommen, um die Arbeiten zu beobachten. „Sonst verirren sich nicht so viele Menschen in die abgelegene Straße hier.“

Nun hofft Plieth, dass es demnächst auf der Baustelle weitergehen kann. Die Unterbrechung der Arbeiten sei schon etwas ärgerlich. Andererseits wäre man früher oder später wohl ohnehin auf die Funde gestoßen. Worum genau es sich handelt, konnte dem Bauherr bisher niemand abschließend sagen, er spekuliert jedoch, dass es sich um Waffen und Helme aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges handelt. Im Dorf konnte sich zumindest bisher niemand erinnern, wie die Waffen und Helme dorthingelangten. Bevor Plieth das Grundstück gekauft hat, sei dort nur eine Wiese gewesen. Neben Waffen kamen auch weitere Objekte zutage – zwei Grabsteine, Uelzener Kfz-Kennzeichen, ein Pferdeskelett und Unrat wie ein altes Radio. Plieth sagt: „Auch wenn es momentan wegen der Bauverzögerung ärgerlich ist: In zehn Jahren sitzen wir am Küchentisch und lachen über die Geschichte.“