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Informationen über Sondengänger

Um als Sondengänger erfolgreich tätig zu sein, muss man einige Regeln beherzigen. Man kann nicht einfach losgehen. Es gibt klare Richtlinien!

Was ist ein Sondengänger?

Ein Sondengänger sucht mit einem Metalldetektor gezielt nach Gegenständen im Boden, das nennt man auch „sondeln“. Mit wenigen Ausnahmen muss man sich bei dieser Tätigkeit eine Genehmigung einholen. Meist sind dies Grundeigentümer sowie Denkmalbehörden und Naturschutzbehörden. Immens wichtig ist auch immer die Frage nach dem Eigentümer der Funde. Dazu kommt, dass man schnell archäologische Befunde zerstören kann, die vielleicht in einem historischen Kontext stehen. Dabei sind Sondengänger mit einer Nachforschungsgenehmigung (NFG) meist auch den Archäologen behilflich, weil sie Funde machen, die Archäologen sonst nie gefunden hätten.

Die Anfänge - Ein Rückblick

Metalldetektoren wurden im 2.Weltkrieg zum Aufspüren von Munition und Landminen von Armeen eingesetzt, nach dem Krieg vom Kampfmittelräumdienst. In den USA nutzen ab den 1960er Jahren Privatleute Metalldetektoren zum Auffinden von Metallgegenständen auf Schlachtfeldern des Bürgerkriegs und Wertgegenstände in Geisterstädten sowie an Badestränden. Diese Schatzsucher nennt man auch „Treasure Hunter“. Anfang der 1970er Jahre wurde das „sondeln“ dann über Großbritanien in Europa verbreitet. Laut Wikipedia wird die Zahl der „Sondengänger“ in Europa auf mehrere hunderttausend geschätzt.

Welche Exponate können gesucht werden?
Viele Sondengänger haben sich auf ein bestimmtes Gebiet spezialisiert.

 

Antike Funde: Man sucht meist Gegenstände, die vor hunderten oder tausenden von Jahren im Boden oder in Gräbern verloren gegangen sind. Der Anreiz zu dieser Suche sind meist historische Überlegungen.

Auftragssuche: Hier wird die Suche durch einen privaten oder öffentlichen Auftraggeber vergeben. Meist handelt es sich um verloren gegangene Sachen, es kann sich auch um versteckte Dinge handeln.

Gefallenenbergung: Bei dieser sensiblen Suche wird nach Gegenständen von gefallenen Soldaten gesucht, in den meisten Fällen wird eine solche Suche in Auftrag gegeben.

Goldsuche: In Gegenden, wo Gold vermutet wird, suchen Sondengänger nach Nuggets und kleineren Goldflittern.

Meteoritensuche: Dies ist ein sehr beliebtes Suchfeld. Man beobachtet einen Meteoriten-Niedergang und macht sich dann auf die Suche. Bekannt geworden ist hier u.a. der „Neuschwansteinmeteorit“. Hobby-Forscher haben ihn geortet, dann wurde er durch Fachleute ausgewertet und schließlich an die bayerische Regierung verkauft.

Militaria: In diesem Bereich werden Hinterlassenschaften der beiden Weltkriege gesucht, wie Uniformteile, Orden und Ausrüstungsgegenstände. Bei dieser Suche sind viele Orte wie Bunker oder Schützengräben bekannt, auch Erzählungen von Zeitzeugen führen einen auf die richtige Spur.

Schatzsuche: Hier stehen im Vorfeld meist umfangreiche Recherchen im Vordergrund um dann gezielt nach verschollenen Kriegskassen, dem sagenumwobenen „Schatz der Nibelungen“ oder angeblich verstecktem „Nazi-Gold“ zu suchen.

Unterirdisches: Hier geht man als Sondengänger auf die Jagd in unterirdischen Anlagen oder Stollen-Systemen nach Kriegsgütern oder Exponaten, die zum Schutz der Bevölkerung verwendet wurden.

Unterwassersuche: Hier wird meist unter Wasser nach verloren gegangenen Einzelgegenständen oder Gegenständen aus Schiff-Wracks gesucht.

Strandsuche: Hier werden Strände und Ufer nach Kleingeld, Schmuck oder ähnlichen Dingen durchsucht.

Suche im Winter: Hier wird in Eis und Schnee an Skipisten oder verschneiten Wegen nach verloren gegangenen Gegenständen gesucht.

Die Ausrüstung eines Sondengängers

Zur Ausrüstung eines Sondengängers gehört der Metalldetektor, hier gilt es, sich ein hochwertiges Gerät zu kaufen. Als Grabungswerkzeuge sollte man Siebe, Pickel, Grabungsmesser, Fundtasche und Feldspaten mit sich führen. Optimal ist auch ein GPS zur Speicherung der Fundort-Koordinaten, Schreibmaterial und eine Kamera zur Dokumentation der Fundstelle. Unbedingt beachten: Man benötigt Genehmigungen der Denkmalpflegebehörden.

Rechtliches

Man muss sich unbedingt erkundigen! Wer sich nicht an die Gesetze im jeweiligen Bundesland hält, kann mit empfindlichen Strafen rechnen. Hier sollte man sich anhand des Denkmalschutzgesetztes informieren. Dies kann man bei Denkmalschutzbehörden oder Landesdenkmalämtern tun. Für Grabungen müssen weitere Genehmigungen eingeholt werden.

Archäologie im Rheinland

Hier kann man sich eine Broschüre zur Rechtslage in NRW herunterladen.

Literatur lesenswert

Auf dem Buchmarkt gibt es einige Titel für Sondengänger.
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Handbuch für Sondengänger!